AMTSHAUS BOCHUM-NORD
Das »Rathaus« der Landgemeinden
Im Jahr 1816 wurde Bochum Hauptort eines Landkreises, der neben Bochum das heutige Hattingen, Witten,
Herne und Gelsenkirchen umfasste. Dieser Landkreis wurde 1885 stark verkleinert und in die beiden Verwaltungs-bezirke
Bochum-Nord und Bochum-Süd aufgeteilt. Darin lag Bochum als unabhängige Stadt. Nach einigen Änderungen
der Amtsgrenzen und des Namens wurde der gesamte Landkreis Bochum 1929 restlos in die Stadt Bochum eingemeindet.
1884 |
Neubau für das »Amt Bochum I Nord« |
1907 – 1929 |
Zuständigkeits- und Namenswechsel: »Amt Hordel« |
1930 – 1950 |
Schulzahnklinik |
1950 – 1997 |
Stadtverwaltung |
1999 |
Umbau zum Büro- und Geschäfthaus,
Architekten: Kemper, Steiner & Partner |
Der 1884 gebaute Verwaltungssitz für das Amt Bochum-Nord steht an einer der damals wichtigen
Straßen durch die Stadt Bochum. Von hier war man schnell in den Gemeinden des Amtes Bochum-Nord. Das waren im
heutigen Bochum: Bergen, Gerthe, Grumme, Hamme, Harpen, Hofstede, Hordel und Riemke. Hierher mussten die Bürger
dieser Gemeinden auch zum Heiraten kommen, denn im Amtshaus befand sich das Standesamt.
Architektonisch war das »Rathaus« der Landgemeinden der westfälischen Renaissance
nachempfunden. Solche kontrastreich verzierten Fassaden aus rotem Backsteinen und hellem Sandstein finden sich an
Wasserschlössern. Durch seinen hohen Giebel und die ursprünglich zwei breiten Freitreppen verschaffte das
Gebäude sich selbst und damit dem »Amt Bochum-Nord« gebührende Aufmerksamkeit und Respekt.
Der kleine Laden neben der Treppe beherbergte früher die Kutsche des Amtmanns, der ebenso wie der Polizei-Sergeant
im Amtshaus wohnte.
1930 bis 1950 war hier hauptsächlich die Schulzahnklinik untergebracht, außerdem das
Arbeitsgericht. Später residierten hier unterschiedliche Ämter, bis die Firma Häusser-Bau das
Gebäude erwarb und denkmalgerecht zu einem modernen Büro- und Geschäftshaus umbaute.
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