SCHLEGELTURM UND SCHLEGEL-VERWALTUNG
»Bochums Dreiklang, merk ihn Dir:
Kohle, Eisen, Schlegel-Bier«
Der aus Franken stammende Johann Joachim Schlegel reiste 1850 nach Bochum, um ein länger haltbares, untergäriges bayerisches Bier zu brauen, das die üblichen obergärigen Biere in Westfalen langsam ablöste.
1850 J. J. Schlegel beginnt als Braumeister auf Haus Overdyk/Bo.-Hamme
1854 »Bayerische Bierbrauerei J.J. Schlegel«
neben Christuskirche
1927 Bau des Malzsilos, des sog. Schlegelturmes.
Architekt: Heinrich Schmiedeknecht
1930 Verwaltung mit Gaststätte, Architekt:
Heinrich Schmiedeknecht
1980 Einstellung der Bierproduktion am Standort Bochum
1854 machte Schlegel sich selbstständig und eröffnete in den Kellereien des angemieteten Wirtshauses Hasselkuss an der Essener Chaussee die »Bayerische Bierbrauerei J.J. Schlegel«. 1859 konnte Schlegel mit der Arbeit im eigenen Brauhaus beginnen. 1890 verstarb der Gründer, seine Erben bauten das Unternehmen zur Großbrauerei aus.
1903 führte man das Firmenlogo – die drei aneinander stoßenden Küferhämmer – als Markenzeichen ein. 1918 verschmolz die Schlegel-Brauerei AG mit der Bochumer Bierbrauerei Scharpenseel AG zur Schlegel-Scharpenseel-Brauerei AG.
1927 war das Silo-Hochhaus mit 58 Metern Höhe im expressionistischen Stil errichtet worden. Auf der Turmkrone war über 60 Jahre lang das Firmenzeichen der Brauerei angebracht. Inzwischen wurden sie vom Wappen der Stadt Bochum abgelöst.
1954 gehörte die »Schlegel-Scharpenseel-Brauerei AG« zu den zehn größten Brauereien der BRD mit internationalen Vertretungen. Auch auf den Flug- und Schiffahrtslinien trank man weltweit Schlegel-Bier.
Im Zuge der wirtschaftlichen Konzentration des deutschen Brauereigewerbes wurde die Schlegel-Brauerei 1971 mit der Dortmunder Union-Brauerei verschmolzen und in der Folge 1980 die Bochumer Produktion eingestellt. 1983 bis 1985 wurde ein Großteil der Brauerei abgerissen, das Gelände ist mit Wohngebäuden bebaut. Aber der Schlegelturm und der Verwaltungsbau mit Gaststätte blieben erhalten.